Shah Rukh Khan lässt die Kassen klingeln

Ra.One, das lange erwartete Science Fiction-Bollywood-Epos mit dem 46jährigen Superstar Shah Rukh Khan in der Hauptrolle, zieht die Massen in die Kinos: Einem Bericht des indischen Magazins DNA zufolge hat der Film in den ersten fünf Tagen alleine im indischen Markt 920 Millionen Rupees (13,5 Millionen Euro) eingespielt hat. Der erste Tag war mit 180 Millionen Rupies (2,6 Millionen Euro) noch relativ schwach gewesen – Schuld daran könnte gewesen sein, dass potentielle Zuschauer doch lieber im Kreis der Familie das Lichterfest Diwali zelebrierten, statt in die Kinos zu pilgern. Am darauffolgenden Donnerstag hatte der Film bereits 251 Millionen Rupies (3,7 Millionen Euro) eingenommen.

Der bisher teuerste Bollywood-Film aller Zeiten hatte in der Produktion über 30 Millionen Dollar gekostet und wurde neben Hindi in zahlreiche weitere indische Sprachen – etwa Tamil oder Telugu – übersetzt. Analysten gehen davon aus, dass er schon bald mehr als eine Milliarde Rupies (14,7 Millionen Euro) einspielen wird – allein in Indien. Außerhalb Indiens wird der Film in über 5000 Kinos gezeigt und hat dort über 320 Millionen Rupies (4,7 Millionen Euro) eingenommen. Nicht zu unterschätzen ist auch das Nebengeschäft: Einem Bericht von BBC Online zufolge hat der Film bereits vor Kinostart 70 Prozent seiner Kosten wettgemacht durch diverse Werbeverträge, Computer-Spiele, Partnerschaften mit Handy-Herstellern wie Nokia – und natürlich den Vertrieb des Soundtracks. Den Titelsong kannte das indische TV-Publikum durch Musikvideos schon lange vor Kinostart des Films.

Der Schwarzenegger Indiens

Während das Publikum die Kassen klingeln lässt, sind die Kritiker weniger begeistert: Die indische Entertainment-Website Rediff Movies hatte den Film etwa als “Shah Rukh Khans teuerste Midlife-Crisis” bezeichnet; der 46jährige könne hier nochmal ordentlich Stunts aufführen, außer Special Effects habe der Film aber nicht viel zu bieten.

Tatsächlich wirkt der Film wie eine Bollywood-Version von “Terminator 2”, gespickt mit Elementen aus anderen Filmen. In der Story kommt ein Bösewicht aus einem Computer-Spiel (“Tron” lässt grüßen), um einen pubertierenden Jungen zu töten, der von Shah Rukh Khan (ebenfalls aus dem Computer-Spiel kommend) beschützt wird
. Die weltfremde Figur gehorcht dem Jungen, entsprechend gibt es einige skurrile Komik-Einlagen  – was Schwarzenegger also schon in “Terminator 2” machte, schafft Khan nun in Ra.One.

Beeindruckend ist die Actionszene, in der Khan an der Außenseite eines Mumbaier Zugs entlang läuft (erinnert an “Spider Man”), um ihn schließlich mit purer Muskelkraft zum Stillstand zu bringen (erinnert an “Hulk”), während eines der Wahrzeichen Mumbais, das Victoria Terminal, in sich zusammen fällt (erinnert an jeden x-beliebigen Holywood-Action-Streifen). Und so platt die Story auch sein mag: Die Animationen beeindrucken – etwa in der Szene, in der sich die Figur des Bösewichts aus vielen Einzelteilen neu materialisiert… monment, haben wir das nicht schon mal gesehen, bei “Terminator 2”? Ganz recht – und die gute Nachricht ist: Zumindest im Spezialeffekte/IntelligenteScripts-Quotienten ist Bollywood bei Ra.One mit Hollywood-Blockbustern auf dem gleichen Niveau.

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Beitrag veröffentlicht

von

Wolfgang Bergthaler

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