Dass die Inder auf die Schweiz stehen, wie der Ziegen-Peter auf die Heidi, habe ich in diesem Medium schon öfter geschrieben. Die Schweiz steht für alles was die Inder so schätzen: Gold & Geld, Luxusuhren & Taschenmesser, Schokolade & Käse, aber vor allem unberührte Natur und schneebedeckte Berge. Dieses Branding muss man sich mal erarbeiten beziehungsweise verdienen. Die eidgenössische Tourismuswerbung hat in den letzten zwanzig Jahren wohl alles richtig gemacht. Nicht umsonst würden nicht jedes Jahr hunderttausende Inder nach Inderlaken und Zürich pilgern. Eine Europareise ist aus Indien quasi nicht ohne die Schweiz buchbar. Das kleine Land in den Alpen darf man nicht links liegen lassen und stattdessen ins günstigere Österreich fahren. Was würden denn da die Verwandten sagen…?
Ich weiß nicht wer der geistige Vater dieses Tourismus-Wunders war, aber er/sie verdient meinen allergrößten Respekt. Die Schweizer sind damit für die kommenden zehn Jahre im südasiatischen Zukunftsmarkt gut aufgestellt. Aber die Eidgenossen ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren und den dutzenden Bollywood Filmen aus, die ihnen jedes Jahr volle Zimmer und Bergbahnen bescheren, sondern investieren massiv in Werbung am Subkontinent.
Egal ob A3-Inserat in Indiens Auflage-stärkster Tageszeitung – der Times of India, inflationäre Werbe-Banner auf führenden Online-Medien oder Outdoor-Werbung auf stark befahrenden Straßen, die Schweiz ist hier omnipräsent. Aber richtig beeindruckt war ich dann als ich letzte Woche mit dem Flugzeug aus Bangalore in Bombay landete und die Flughafenhalle betrat. Größer, protziger und teurer geht es wohl nicht mehr
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Werbeflächen sind in Indien teurer als in der Schweiz, egal ob Print, TV oder Outdoor. Die Schweizer rechnen wohl auch in Zukunft mit einer Touristen-Schwemme aus Bombay, Delhi und Kalkutta, die diese Werbeflächen indirekt bezahlen.
(Wolfgang Bergthaler)
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