Terrorangriff auf Entwicklungshelfer: Sechs Todesopfer

Sechs Todesopfer forderte ein Anschlag islamischer Extremisten auf das World Vision-Büro im pakistanischen Distrikt Mansehra, 65 Kilometer nördlich der Hauptstadt Islamabad. Mehrere Bewaffnete drangen in der Nacht zum Mittwoch (MEZ) in das Gebäude ein und eröffneten das Feuer, sechs Frauen starben im Kugelhagel, sieben weitere Mitarbeiter wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt.
World Vision, die weltweit agierende christliche Hilfs- und Patenkindorganisation, hatte vor wenigen Wochen bereits eine Drohung islamischer Extremisten erhalten, die Hilfstätigkeit in Pakistan einzustellen, diese Forderung aber angesichts der herrschenden Not der Bevölkerung und der dadurch notwendigen Hilfsmaßnahmen zurückgewiesen.
„Unsere Gedanken sind bei unseren Freunden in Pakistan, wir trauern mit ihnen um die Opfer sinnloser Gewalt. Wir sagen aber auch: all jene, die humanitäre Helfer töten, töten damit auch Menschen, die versuchen, das Leid der Opfer von Armut und Ungerechtigkeit zu lindern,“ kommentiert dies Amanda Platzer, Geschäftsführerin von World Vision Österreich
. World Vision International, das seit 1992 Büros in Pakistan unterhält, hat bis auf weiteres jede Hilfstätigkeit in dem Land eingestellt.

Terrorismus belastet Beziehungen

Auch Indien ist vermehrt Opfer terroristischer Anschläge, und meist wird der anklagende Finger in Richtung des islamischen Nachbarn erhoben. Erst im Februar diesen Jahres war eine Bombe in der “German Bakery” in Pune gezündet worden; dabei kamen neun Menschen ums Leben, 57 wurden verletzt. Das Cafe war ein beliebter Treffpunkt von Indern und Ausländern gewesen. Pune ist Produktionsstandort für unter anderem VW und Mercedes.

Auffällig war damals gewesen, dass der Anschlag einen Tag nach der Ankündigung der Wiederaufnahme des indisch-pakistanischen Friedensdialogs erfolgte. Seit dem Terrorschlag vom 26. November 2008 in Mumbai, bei dem mehr als 160 Menschen getötet und rund 300 verletzt worden sind, herrschte diplomatische Eiszeit zwischen den nuklear bewaffneten Nachbarn; nun wollte man wieder mit einem Dialog beginnen.

Terroristische Anschläge wie diese behindern aber die Gespräche  zwischen den beiden Ländern ebenso wie aktive Entwicklungszusammenarbeit. Und ein Ende der Situation ist vorerst leider nicht in Sicht. (Stefan Mey)

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von

Wolfgang Bergthaler

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