Indien bekommt einen neuen Präsidenten

Präsidentin Prathiba Patil verzichtet auf die Kandidatur für die Wahl am 19. Juli und damit auf eine zweite Amtsperiode. Als Favorit gilt der ehemalige Finanzminister Pranab Mukherjee.

Amtsinhaberin Prathiba Patil kandidiert nicht für eine zweite Amtsperiode. Deshalb bekommt die größte Demokratie der Welt nach den Wahlen am 19. Juli einen neuen Präsidenten. Das Staatsoberhaupt hat in Indien hauptsächlich repräsentative Aufgaben und wird für fünf Jahre nicht direkt vom Volk gewählt. Wahlberechtigt sind lediglich 4900 Personen. Dabei handelt es sich um die Mitglieder der beiden Kammern des Bundesparlaments, sowie die Mitglieder der Parlamente der Unionsstaaten.

Für die Wahl gilt Pranab Mukherjee als Favorit. Er war Ende Juni als Finanzminister zurückgetreten und kandidiert für das Regierungslager. Der 76-jährige ist seit knapp vierzig Jahren ein fester Bestandteil der indischen Politik. 1973 wurde er unter der damaligen Regierungschefin Indira Gandhi stellvertretender Industrieminister. Später leitete er unter anderem auch das Außen- und das Verteidigungsministerium. 1984 wurde er vom Magazin Euro Money zum besten Finanzminister der Welt gewählt. In Indien wird er über Parteigrenzen hinweg respektiert.

Sein einziger ernstzunehmender Konkurrent ist der ehemalige Parteikollege Mukherjees, Agitok Sangma. Ende Juni trat er aus der Kongresspartei aus, weil ihm eine Kandidatur für das höchste Amt im Staat verwehrt wurde
. Seitdem unterstüzt ihn unter anderem die hindunationalistische Volkspartei Bharatiya Janata, die größte Oppositionspartei in Indien. Er ist Christ und gehört einer ethnischen Minderheit aus dem Unionsstaat Meghalaya im Nordosten Indiens an. Das Ergebnis der Wahl soll am 22. Juli feststehen.

(apa)

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Wolfgang Bergthaler

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