Heute wurden die Details zum Wahltermin bekannt gegeben. In Indien wird vom 7. April bis zum 12. Mai ein neues Parlament gewählt. Die Abstimmung findet aus logistischen Gründen an neun Wahltage statt. 815 Millionen Wähler sind diesmal zur Abstimmung in die 930 Tausend Wahllokale aufgerufen, etwa 100 Millionen Wahlberechtigte mehr als vor fünf Jahren. Abgestimmt wird mit Hilfe elektronischer Wahlmaschinen.
Innovativ und demokratisch wertvoll ist, dass es erstmals die Möglichkeit gibt, sich gegen alle Kandidaten auszusprechen
. In der Wahlkabine gibt es den Knopf “NOTA” und steht für “None of the above”, oder “Keine/r der oben genannten”.
Die Auszählung der Stimmen für die 543 Parlamentssitze (Lok Sabha = Unterhaus) findet am 16. Mai statt. Der derzeitige Premierminister Manmohan Singh tritt nach zwei Legislaturperioden auf Grund seines hohen Alters nicht mehr an. Diesmal geht seine Congress-Partei ohne wirklichen Spitzenkandidaten ins Rennen. Dem offiziellen Thronfolger Rahul Gandhi wird der Sieg nicht zugetraut und soll auch nicht an der Front “verheizt” werden.
Umfragen zu Folge hat die derzeit größte Oppositionspartei (BJP) mit ihrem Spitzenkandidaten Narendra Modi die größten Erfolgschancen. Für Spannung sorgt aber auch das Antreten der AAP (frei übersetzt: Partei des kleinen Mannes) unter der Führung des selbst ernannte Anarchisten Arvind Kejriwal, der im Dezember in Delhi zum Chief Minister gewählt wurde und die politische Landschaft auf den Kopf stellte. Aber auch das Bündnis aus 11 Regional-Parteien (Third Front) wird so viele Sitze auf sich vereinigen, dass eine Mehrheit-Findung im neuen Parlament noch schwerer wird.