Seit ein paar Monaten erfährt Indien eine noch nie gesehene Aufbruchsstimmung. Der neue Premierminister scheint einen Weg gefunden zu haben, die träge Volkswirtschaft zu fördern. Oder zumindest glaubt man in Indien seit der Wahl Modis zum Regierungschef kollektiv an diese (Wachstums-)Story.
Wahrscheinlich ist es noch Placebo-Effekt und Psychologie – aber es hilft: die Konjunktur zieht wieder an, die wirtschaftlichen Kennzahlen zeigen nach oben, während die EU, China, Japan, Russland, Brasilien und andere Wirtschaftsmächte die Wachstumsprognosen nach unten revidieren müssen.
Die letzten drei Jahre galt Indien als kranke Volkswirtschaft
. Strukturelle Probleme, das hohe Defizit in der Handelsbilanz und in den Budgets, eine schwächelnde Währung und allem voran die gelähmte Politik verschreckten die Investoren. Mittlerweile wurden – durch effizientere Genehmigungsprozesse – Projekte im Gesamtwert von 102 Milliarden US-Dollar genehmigt.
Kampf gegen die grassierende Korruption, eine Erholung der Wirtschaft und Verbesserungen für die Ärmsten im Land – mit solchen Versprechungen hatte Narendra Modi im Mai einen überwältigenden Sieg bei den indischen Wahlen eingefahren. Aufbruchstimmung in Indien
Nun hob der Internationale Währungsfonds (IWF) die Wachstumsprognose für Indien von 5,4 Prozent auf 5,6 Prozent an. Im nächsten Jahr soll es gar um 6,4 Prozent nach oben gehen. Besonders achten Investoren in Indien auf die Inflationsquoten. Diese sind inzwischen rückläufig.
Der Aktienmarkt bedankte sich bereits mit einem Kursplus von sage und schreibe 46 Prozent in diesem Jahr und war damit der dynamischste Markt unter allen großen Volkswirtschaften.
Das World Economic Forum in Delhi soll nun zeigen: Indien ist wieder da. Unter dem neuen Regierungschef Modi soll es endlich Reformen geben: Steuererleichterungen und Abbau der Bürokratie. Vor allem aber strebt Indien ein starkes
Wirtschaftswachstum und mehr Einfluss in der globalisierten Welt an: Indien mit großen Zielen