Indische Wirtschaft

Wachstumsmarkt Indien: Ein wichtiger Markt für europäische Unternehmen

Im Zuge der Globalisierung wachsen die nationalen Märkte immer stärker zu einem weltweiten Gesamtkonstrukt zusammen, sodass die Beziehung zu ausländischen Partnern für Unternehmen zunehmend wichtiger wird. In diesem Zusammenhang ist vor allem der Wachstumsmarkt Indien von großer Relevanz. Doch was zeichnet die Wirtschaft in Indien eigentlich aus und welche Chancen eröffnen sich hier Unternehmen aus Europa?

Wachstumsmarkt Indien: Ein Land im Aufschwung

Indien zählt auf globaler Ebene zu einem der größten Wachstumsmärkte. Experten gehen sogar davon aus, dass das Wirtschaftswachstum in Indien in Zukunft stärker wachsen wird als die Ökonomie Chinas. So sind seit dem Jahr 2014 die Kurse des Leitindex Sensex im oberen Bereich um knapp 40 Prozent angestiegen. Die Hauptantriebsmotoren sind dabei die demografische Entwicklung sowie die zunehmende Liberalisierung des Landes. Hinzu kommt, dass die Rohstoffpreise in der jüngsten Vergangenheit stark gesunken sind, was die wirtschaftliche Entwicklung ebenfalls entscheidend vorangetrieben hat.

Weiterhin hat die indische Regierung ein umfangreiches Wachstumsprogramm auf die Beine gestellt, welches die nationale Industrie deutlich stärken soll. Für die Umsetzung dieser Ziele ist die indische Regierung zwangsläufig auf die Zusammenarbeit mit ausländischen Unternehmen angewiesen, wobei insbesondere Partner aus Europa und speziell IT-Fachkräfte händeringend gesucht werden.

Warum ist der indische Markt für europäische Unternehmen so interessant?

Insbesondere global agierende Hersteller finden in Indien einen äußerst lukrativen Absatzmarkt vor, mit dessen Hilfe sich das eigene Geschäft entscheidend ausbauen lässt. So werden auf dem indischen Subkontinent aktuell im Rekordtempo ganze Städte neu erschlossen, was im Umkehrschluss einen hohen Bedarf an internationalen Fachbetrieben einfordert. Insbesondere im Bereich des Infrastrukturausbaus boomt daher zurzeit die Nachfrage
. Unter anderem müssen hier Brücken, Tunnel, Straßen sowie komplette Nahverkehrssysteme gebaut werden, wobei vor allem die deutsche Ingenieurskunst stark gefragt ist.

Neben dem Ausbau der Infrastruktur wird ebenfalls stark in die Industrie Indiens investiert. Hiervon sind insbesondere der Dienstleistungssektor, die Elektro- und Automobilindustrie sowie die Chemiebranche betroffen. Die Attraktivität des indischen Marktes könnte in Zukunft sogar noch weiter zunehmen, insofern es auf politischer Ebene zu einem Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indien kommt. Studien zur Folge könnte alleine Deutschland in diesem Fall mit einem knapp 4,6 Milliarden Euro höheren Bruttoinlandsprodukt rechnen.

Welche Faktoren gibt es für deutsche Unternehmen bei der Erschließung des indischen Marktes zu beachten?

Trotz der positiven Entwicklung auf dem indischen Markt sollten europäische Unternehmen keineswegs naiv an den Markteintritt herangehen. Damit die Bemühungen letztendlich auch von Erfolg gekrönt sind, müssen im Vorfeld einige Faktoren penibel geprüft werden. Zuerst muss die Frage geklärt werden, wie groß der eigene Markt tatsächlich in Indien ist und welche Kunden mit den eigenen Produkten erreicht werden können. Weiterhin gilt es zu prüfen, ob ein angepeiltes Marktsegment auch wirklich erschlossen werden kann, ohne dabei die eigenen Preisvorstellungen zu verwerfen.

In diesem Zusammenhang lohnt sich in jedem Fall ein genauer Blick auf die direkten und indirekten Konkurrenten vor Ort. Zudem sollten Unternehmen bedenken, dass die Uhren auf dem indischen Markt durchaus anders ticken, als es in gewohnten Wirtschaftsräumen wie Europa oder Nord Amerika der Fall ist. Insbesondere die fehlende Transparenz ist hier häufig ein Problem, da Informationen in Indien nicht selten manipuliert oder mit einer persönlichen Note optimiert werden.

Das Fazit

Die Zahlen zur indischen Wirtschaft sind für europäische Unternehmen zweifelsfrei verlockend und bergen für viele Betriebe ein gigantisches Potenzial. Jedoch sollte der Markteintritt unter keinen Umständen kopflos durchgeführt werden. Wer sich ein realistisches Bild des Marktes schaffen will, sollte im Vorfeld auf eine umfangreiche Primärforschung vor Ort setzen.

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Beitrag veröffentlicht

von

Wolfgang Bergthaler

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