Konsumgüter: Geiz ist geil!

„Oh Sir, this is toooooo expensive.“ Wer mit Indern ins Geschäft kommen will, kennt wahrscheinlich Sprüche wie diese gut. Die meisten europäischen Exporteure scheitern an den Preisverhandlungen. Inder sind bekanntlich beinharte und leidenschaftliche Verhandler und wollen den bestmöglichen Preis erzielen und genießen das Feilschen an sich, egal ob am Basar oder im Board-Room.

Beim Geld hört sich der Spaß in Indien auf. Der indische Markt gilt als extrem preissensitiv und die Kunden bezahlen nur für die Funktionen und Leistungen, die sie wirklich brauchen und keine Rupie mehr für irgendwelche netten Zusatzfeatures. Daher gilt für (fast) alle Produkte am indischen Markt: ein solides Produkt (ohne große Extras) zu einem unschlagbaren Preis. Produzenten und Händler müssen die minimalen Margen über ein großes Volumen kompensieren. Im Optimalfall ist das entsprechende Produkt auch für weniger kaufkräftige Kunden erschwinglich, also auch für „Bottom-of-the-Pyramid“ Märkte. Egal ob Mittelklasse oder Mittellose – dieser Ansatz ist Erfolgs-Voraussetzung für alle Marktsegmente in Indien.

Wer das nicht versteht, verschwendet nur seine eigene Zeit und sein Geld. Wer glaubt seine Produkte ohne Anpassung von Design, Funktionalität und Preis in Indien zu verkaufen, der irrt gewaltig. Produkte, die in allen anderen Ländern dieser Welt gut und teuer zu verkaufen sind, müssen in Indien noch lange nicht funktionieren
. Inder sind wohl die anspruchsvollsten Konsumenten der Welt. Keiner fordert so viel Leistung für so wenig Preis. (Wolfgang Bergthaler)

… Fortsetzung folgt morgen “Luxusgüter: Nur wer teuer kauft, ist ist gut!”

Similar Posts:


Beitrag veröffentlicht

von

Wolfgang Bergthaler

Kommentare

Schreibe einen Kommentar