Wie von der Telecom Regulatory Authority of India (TRAI) im Dezember 2009 berichtet übersteigt die Anzahl der indischen Mobilfunknutzer inzwischen die 500-Millionengrenze.
Allein im November 2009 kamen 17,7 Millionen neue Handy-Kunden dazu, womit die Gesamtzahl 506 Millionen beträgt. Im Vergleich dazu verfügt Indien lediglich über 37 Millionen Festnetzanschlüsse. Somit entfallen 93% aller Anschlüsse auf mobile Betreiber. Die gesamte Penetrationsrate beträgt 46%. Indien gilt nach China als der zweitgrößte Mobilfunkmarkt der Welt.
Unter den mobilen Anschlüssen schneidet sich Bharti Airtel mit rund 116 Mio. Mobilfunkkunden das größte Stück vom Kuchen ab. Auf Platz zwei konnte sich Reliance Communications mit rund 91 Mio. Mobilfunkkunden festsetzen. Platz drei geht an die Vodafone-Tochter Vodafone Essar mit 88,6 Mio. Kunden. Die Plätze vier und fünf belegen derzeit die staatliche Bharat Sanchar Nigam und Idea Cellular. Die größten Wachstumsraten verzeichnet derzeit die Nummer 6; Tata Teleservices, ein Joint Venture zwischen der japanischen NTT DoCoMo und der indischen Tata Group.
Der Wettbewerb im indischen Mobilfunk dürfte sich 2010 noch weiter zuspitzen. Hintergrund ist die geplante Auktion von 3G-Mobilfunklizenzen, die voraussichtlich Mitte Februar 2010 stattfinden wird. An der Auktion sollen auch ausländische Mobilfunk-Carrier teilnehmen dürfen, wie es heißt
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Durch diese unglaublich hohe Anzahl an Handybenutzern ergeben sich gewaltige Geschäftspotentiale im Bereich der mobilen Applikationen oder mobile Banking (nur ein Bruchteil der Handykunden haben ein Bankkonto). Die Anzahl der Handybenutzer übertrifft die Anzahl der Computer-User um das 12-fache. Das ich auch der Grund warum Risikokapitalgeber ihr Geld derzeit lieber in den Mobilen Bereich investieren statt in klassische Internet-Start-ups.
Auch im Telekom- und IT-Bereich scheint Indien schon wieder eine Stufe auf der Wertschöpfungskette übersprungen zu haben (ähnlich wie der Sprung von der Landwirtschaft zu den Dienstleistungen, der klassische Industriebereich wurde einfach übersprungen). „Mobile Services“ und „Mobile Marketing“ lassen klassische Online-Geschäftsmodelle alt aussehen. (Wolfgang Bergthaler)
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