Von der Ernährung bis zum Stuhlgang – auf die Anwendung kommt es an

Traditionell verwendet man in Indien nach dem Stuhlgang zur Reinigung nur Wasser und die linke Hand. Toilettenpapier wird nicht verwendet und ist daher selten erhältlich – für Europäer auf Indienreise oft ein großer Stressfaktor. Vor wenigem Jahren musste ich mein Toilettenpapier quasi noch im guten Fachhandel kaufen.

Heute ist das kein Problem mehr und fast überall erhältlich
. Klopapier findet in Indien immer größeren Absatz – aber nicht weil die Inder ihr Toiletten-Verhalten geändert hätten (dass Inder ihr Verhalten ändern kommt so gut wie nie vor), sondern weil die „Upper Middle Class“ heute Toilettenpapier verwendet um sich nach der Toiletten-dusche abzutrocknen. Ein klassisches Beispiel wie entscheidend der kulturelle Kontext in der Werbung ist.

Gleiches Service, andere Anwendung!

In Indien wirbt man nicht nur für Schlankheitskuren, sondern auch fürs Zunehmen.

Hier sehe ich aber eine Dienstleistung mit Ablaufdatum. Die urbane Mittelklasse leidet massiv unter allen Zivilisationskrankheiten die man sich vorstellen kann: Übergewicht (die Mittelklasse flächendeckend), Diabetes (aktuell 60 Millionen), Bluthochdruck, Herz und Kreislauferkrankungen. Bedingt durch ungesunde Ernährung sowie Bewegungsmangel. Ernährungsberatung hat hier großes Potential – eventuell eine Idee für den Dienstleistungsexport.

(Wolfgang Bergthaler)

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Autor: Wolfgang Bergthaler
Wolfgang Bergthaler ist seit 2004 mit Indien beruflich und privat eng verbunden. Als Entrepreneur, Berater und Blogger hat er Land und Wirtschaft von den spannendsten Perspektiven kennen gelernt. Auf "Indische Wirtschaft" teilt er seine Erfahrungen, insbesondere zu den Themen Markt, Technologie, IT, Personal und Vertrieb.

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