Nun bin ich heuer schon das vierte Mal in Indien. Nach Januar, April, Juli/August weile ich seit Montag schon wieder in Südasien. Dieser Aufenthalt wird voraussichtlich bis März dauern und mich wieder in viele verschiedene Ecken Indiens führen. Seit 2004 habe ich in Summe schon gut 1,5 Jahre in Indien verbracht, um hier an diversen Projekten zu arbeiten, zuerst als Praktikant, dann als selbstständiger Projekt-Manager für den indischen Markt.
Wer bin ich?
Oft fragen mich die Leute (zu Hause in Wien genauso wie auch in Indien), warum ich das überhaupt tue, was ich hier eigentlich mache und wie es dazu kam. Denn ich falle definitiv nicht in die klassischen Kategorien der klassischen Indien-Reisenden:
- Hippie #goa #spiritualität #aussteiger
- Business #vertreter #ingenieur #handel
- Freiwilligenarbeit #NGO #sozialarbeit #armut
- Urlauber #tourist #rajastan # rucksack
Vielmehr sehe ich mich quasi als kreativen Nomaden, Wissensarbeiter, Brückenbauer, Netzwerker, Researcher, Blogger, Journalist, Projektmanager, Student, Manager auf Zeit, Schlachtross für Indien, Geschäfts-Reiseleiter, Entrepreneur mit Indien-Bezug sowie als Berater, kurz: „Indien-Experte für eh alles“.
Was mach ich hier denn so?
Projektweise arbeite immer wieder für unterschiedliche Auftraggeber (meist Start-ups und kleinere Mittelständler), die sich für Indien und den Markt hier interessieren. Dabei liegt der Fokus auf Recherche-Arbeit und und der Suche nach geeigneten Partnern. Es macht mir Spaß Branchen zu verstehen, mich in neue Märkte einzuarbeiten, Geschäftsmodelle für Indien zu entwickeln und auch selbst hier kleinere Projekte umzusetzen.
Oft bin ich in Indien aber nur unterwegs um interessante Unternehmen (vor allem Start-ups) kennen zu lernen, Innovationen zu finden und um mich mit spannenden Leuten zu vernetzen – auch ganz ohne Auftrag, einfach getrieben durch meine Neugierde und Interesse; ständig auf der Suche nach Erfahrungen, intensiven Eindrücken, neuen Einblicken, ein tieferes Verständnis und Wissen über die wohl komplexeste Kultur, diversifizierteste Gesellschaft und den dynamischsten Markt der Welt.
Warum tue ich mir das eigentlich alles an?
Bei der Frage nach dem „Warum“ und was mich immer wieder hier herzieht, bin ich ehrlich gesagt aber oft überfragt. Ich müsste schon sehr weit ausholen um all das zu erläutern, was mich an Indien so begeistert/auf- und anregt/interessiert/reizt/schockt/fasziniert. Eine klare und knappe Antwort ist ähnlich schwierig zu finden, wie die Frage warum man seine Frau/Freundin liebt.
Reine Liebe ist es jedenfalls auch nicht! Es gibt hier hunderte Dinge, die mich stören und mit denen ich nicht klar komme und nie klar kommen werde
. Trotzdem steh ich irgendwie auf Indien.
- Als ehemaliger Leistungssportler suche ich immer neue Herausforderungen. In Indien bin ich täglich aufs neue gefordert und muss mich bestätigen.
- Ich bin süchtig nach (Lern)-Erfahrungen. Um Indien zu verstehen braucht man mehr als ein Leben.
- Mir ist leicht langweilig. Indien ist so bunt und diverse, jede Situation anders, jeder Mensch ein spezielles Unikat, fad wird es hier nie!
- Ich verstehe gerne komplexe Sachverhalte. Indien bietet mir jeden Tag neue Rätsel auf.
Fazit: Es gibt derzeit wohl keinen spannenderen Ort der Welt, wo man so viel lernen kann wie in Indien (kulturell, unternehmerisch, persönlich). Und das finde ich einfach geil.
(Wolfgang Bergthaler)
Wolfgang Bergthaler ist Co-Founder von Indische-Wirtschaft.de. Auf diesen Blog schreibt er regelmäßig über seine Erfahrungen über Business in Indien. Wolfgang lebt derzeit in Indien, wo er mit/für zahlreiche Start-ups arbeitet, u.a. www.yourStory.in, Indiens führendes Entrepreneurship-Portal. Er ist Experte, Entrepreneur und Projektmanager für/in Indien. office@mayaindia.at, http://twitter.com/indwirtschaft
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