Incredible India – quo vadis?

Während meiner mehr oder weniger langen Indien-Aufenthalte brauche ich selten Hotels. Ich habe das Glück eigentlich in jeder nennenswerten Stadt einen Freund zu haben, der mich gerne mal ein paar Tage bis Wochen beherbergt. Wenn ich reise, dann meist auch nur um jemanden zu besuchen. Kurz: Ich kenne mich kaum aus, wenn es darum geht gute und günstige Unterkünfte in Indien zu organisieren. Da ich aber die letzten Wochen dann doch relativ viel unterwegs war, konnte ich mir wieder ein Bild von der Lage der (Tourismus-)Nation machen
. Und die ist düster. Nach meiner Einschätzung gibt es in Indien drei Kategorien von Hotels (die Preise pro Nacht variieren je nach Stadt um 30%):

  • billig aber absolut inakzeptabel (by international standards): 0 bis 2.000 Rupien (bis 30 Euro)
  • No value for money (insbesondere poor service): 2.000 bis 6.000 Rupien (bis 100 Euro)
  • A lot of money für die Luxusklasse: ab etwa 100 Euro beginnt die 5-Sterne Kategorie, die nach oben offen ist und weder in Preis noch in Luxus ein Limit kennt.

Die Faustregel: Der Standard ist um einen Stern schwächer (als in Europa), dafür ist der Preis um eine Kategorie teurer.

Kein Wunder, dass nicht mal mehr die indische Mittelklasse selbst in Indien reist. Statt einer Woche Horror-Urlaub in Indien bekommt man um das gleiche Geld: Flug nach Thailand, Malaysia oder Bali sowie All-Inclusive im (echten) 4-Sterne Hotel.

Bleibt Indien nur eine Destination für 19-jährige Backpacker, die einmal durch die Hölle wollen um dann die Erleuchtung zu finden…?

(Wolfgang Bergthaler)

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Autor: Wolfgang Bergthaler
Wolfgang Bergthaler ist seit 2004 mit Indien beruflich und privat eng verbunden. Als Entrepreneur, Berater und Blogger hat er Land und Wirtschaft von den spannendsten Perspektiven kennen gelernt. Auf "Indische Wirtschaft" teilt er seine Erfahrungen, insbesondere zu den Themen Markt, Technologie, IT, Personal und Vertrieb.

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