Indien hat mit einem neuen Haushalt ohne wesentliche Wachstums- und Sparimpulse für Enttäuschung an den Märkten gesorgt.
Die Aktienkurse fielen am Freitag und spiegelten damit die Unzufriedenheit der Investoren mit der Defizit-Bekämpfung wider. Das Haushaltsloch lag im vorigen Haushaltsjahr bei 5,9 Prozent und ist damit das größte im Kreis der führenden Schwellenländer aus China, Russland, Brasilien und Südafrika. Für das im April beginnende Fiskaljahr strebt Finanzminister Pranab Mukherjee eine Defizitreduzierung auf 5,1 Prozent an. Zugleich erwartet er ein leichtes Anziehen des Wirtschaftswachstums auf 7,6 von zuletzt 6,9 Prozent. Experten gehen davon aus, dass der wenig ambitionierte Haushaltsplan die Chancen auf eine Wende im April hin zu Zinssenkungen schmälert
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Die Notenbank beließ den Leitzins zuletzt bei 8,5 Prozent. Nachdem sie das Zentralbankgeld von März 2010 bis Oktober 2011 in 13 Schritten verteuert hatten, will sie aber umsteuern. Künftige geldpolitische Entscheidungen sollen auf eine Senkung des Schlüsselsatzes gerichtet sein. Allerdings sehen die Währungshüter glaubhafte Schritte zur Verringerung des Defizits als eine wichtige Voraussetzung für eine gelockerte Geldpolitik. Die Notenbank steht vor einem Dilemma: Das Wirtschaftswachstum ist Ende 2011 mit 6,1 Prozent so schwach ausgefallen wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Zugleich hat die Teuerung im Februar erstmals seit fünf Monaten zugelegt, auch wenn die für die Geldpolitik relevante Kernrate auf ein 14-Monatstief fiel.
(Reuters)
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