Delegation bis zur Inkompetenz

1969 veröffentlichte Laurence J. Peter einen Klassiker der Management-Literatur:  The Peter Principle. Die These des Autors besagt, dass in einer Hierarchie jeder Beschäftigte dazu neigt, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen. (Englisch: „In a hierarchy every employee tends to rise to his level of incompetence.“). Peters These ist, dass jedes Mitglied einer beruflichen Hierarchie so lange befördert wird, bis es das Maß seiner absoluten Unfähigkeit erreicht hat. Daraus resultiert Peters Schlussfolgerung: „Nach einer gewissen Zeit wird jede Position von einem Mitarbeiter besetzt, der unfähig ist, seine Aufgabe zu erfüllen.“ Sie kennen aus Ihrem Umfeld wahrscheinlich zahlreiche Beispiele, die diese These bestätigen
.

Laurence J. Peter war Kanadier und lehrte in den USA. Seine Beobachtungen beziehen sich auf die westliche Welt. Indische Firmenkultur und Management-Lehre spielten in den 60er Jahren eher noch keine Rolle bei den Überlegungen des Autors.

In Indien hätte Peter etwas anderes beobachtet. Dort sind Beförderungen grundsätzlich gar nicht notwendig um zum gleichen Resultat zu kommen. In Indien tendiert man dazu jede Aufgabe so weit nach unten zu delegieren, bis sie einer Person zufällt, die für den Job absolut inkompetent ist. All jene, die schon mal in Indien gearbeitet und gelebt haben, wissen nun wohl wovon ich spreche. So haben die westliche Welt wie Indien so Ihre Management-Issues. Der Ansatz ist wie sooft bei beiden Kulturen unterschiedlich, der Ergebnis aber das Gleiche.

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Autor: Wolfgang Bergthaler
Wolfgang Bergthaler ist seit 2004 mit Indien beruflich und privat eng verbunden. Als Entrepreneur, Berater und Blogger hat er Land und Wirtschaft von den spannendsten Perspektiven kennen gelernt. Auf "Indische Wirtschaft" teilt er seine Erfahrungen, insbesondere zu den Themen Markt, Technologie, IT, Personal und Vertrieb.

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