Die Unterschiede zwischen der europäischen und der indischen (Geschäfts-) Kultur wird besonders klar deutlich, wenn wir die (klassische) Musik beider Kulturen vergleichen.
Die (Wiener) Klassik geht auf das lateinische Wort classicus zurück und bedeutet ‚zum ersten Rang gehörig‘, also erstrangig oder mustergültig. Wie der Name schon sagt, zeichnet sich klassische Musik durch ihre hohe Qualität aus. Ihre Wurzeln liegen in den politischen und gesellschaftlichen Strömung der Aufklärung mit ihren Idealen Klarheit, Einfachheit und Allgemeinverständlichkeit.
Klassische Musik zeigt häufig eine klare Trennung von Melodie und Begleitung. Meist spielt ein Instrument (oder eine Instrumentengruppe) die Melodie, die restlichen Instrumente begleiten diese. Typisch ist der gezielte Einsatz von Orchesterinstrumenten in imposanten Kompositionen.
Die Symphonie ist wahrscheinlich die populärste Form der klassischen Musik. Sie zeichnet sich durch eine feste Struktur (vier Sätze) aus und wird von großen Orchestern gespielt. Seit der 9
. Sinfonie von Ludwig van Beethoven ist auch der Einsatz von Gesangstimmen gebräuchlich.
Im Gegensatz dazu ist klassische indische Musik hauptsächlich instrumental, mit einer spezifischen Ornamentik und viel Improvisation. Grundsätzlich einstimmig wird sie in sehr kleinen Ensembles gespielt. Es gibt keine Harmonik und keine wechselnden Akkorde. Innerhalb eines von strengen überlieferten Regeln gesetzten Rahmens bietet sich ein breiter Raum für Interpretation: 80 bis 90 % eines Konzerts sind frei improvisiert und orientieren sich an diesen Grundprinzipien.
Im Prinzip lassen sich alle diese Prinzipien auch eins zu eins auf andere Lebenswelten übertragen, so zum Beispiel auf das Geschäftsleben. Wundern Sie sich also nicht, wenn in Indien Improvisation und Disharmonie vorherrschen, wo Sie Struktur, Qualität und Klarheit gewohnt sind. In Indien spielt eine andere Musik beziehungsweise folgt einem anderen Takt.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.