In Indien zahlen lediglich drei Prozent der 1,2 Milliarden Einwohner Einkommenssteuer. Das bedeutet aber nicht (ganz), dass das gesamte Land ausschließlich “schwarz” wirtschaftet oder Steuern hinterzieht. Je nach Definition sind ein Drittel bis zur Hälfte der Bevölkerung (bettel)arm und leben sowieso nur von maximal 2 Dollar am Tag oder staatlichen Transferleistungen (Subsidies).
Menschen, die in formellen Arbeitsverhältnissen stehen, sind sowieso die Minderheit. Für die führt der Arbeitgeber, sofern sie mehr als 3.000 Euro im Jahr verdienen, die Einkommenssteuer gleich direkt an den Staat ab
.
Die weitaus größte Anteil der Bevölkerung arbeitet im so genannten “informal sector”, oft als (Mikro)-Unternehmer. All diese Einkünfte können (kaum) erfasst werden. Trotzdem kann man auch in dieser “Schattenwirtschaft” durchaus viel Geld verdienen. Diese Steuereinnahmen gehen dem Staat aber meist verloren. Die Steuermoral hält sich in Indien in Grenzen.
Die BBC berichtet in folgendem 3-Minuten Feature über unorthodoxe Methoden der Steuereintreibung in Indien.
http://www.bbc.co.uk/news/business-22812007