Weekend Reading #85: Gandhi, Demokratie, Wirtschaft und ein Fahrradverbot

Nach dem “Raghuram Rajan”-Special von letzer Woche noch ein weiterer Artikel zu diesem Thema:

Erst Wachstum, dann Umverteilung
In einem Kommentar, den jüngst Raghuram Rajan vor seinem Amtsantritt als Chef der indischen Zentralbank verfasst hat, beklagt sich der Ökonom über die manisch-depressive Veranlagung von Indien-Beobachtern.

Die Wahlen in Österreich und Deutschland sind geschlagen. In Indien wird kommenden Mai gewählt. Da dürfte sich eine Innovation abzeichnen:

Indiens Wähler dürfen “Nein” sagen
Das Oberste Gericht Indiens hat ein wegweisendes Urteil zum Wahlrecht gefällt. Demnach haben die Inder künftig die Möglichkeit, bei Wahlen explizit auch gegen Kandidaten zu votieren
.

Der 2.Oktober ist Feiertag in Indien, es wird der Geburtstag von Mahatma Gandhi gefeiert. Ein Kommentar von Sven Andressen:

Mein Freund Gandhi – Kommentar
Der 2. Oktober ist Mahatma Gandhis Geburtstag. In Indien ist das ein Feiertag. Die Große Seele begleitet mich seit 25 Jahren in Form eines Posters mit seinem Konterfei. Irgendwie hat er mich auch auf den Weg nach Indien gebracht. Als Teenager hatte ich sogar eine Brille wie er.

Während in Europa der Fahrrad-Verkehr von der öffentlichen Hand gefördert und als nachhaltige Alternative zum Auto positioniert wird, verbietet die Stadt Calcutta die nicht-motorisierten Zweiräder auf Hauptstraßen. Die Aktion bringt den Verkehr in der Stadt, die auf motorisierten Individualverkehr setzt, mit Sicherheit nachhaltig zum Erliegen.

Cyclists protest against a ban on bikes on Calcutta’s main roads
Cyclists, activists and environmentalists have staged demonstrations in the Indian city of Calcutta to protest against the local government’s decision to ban cycling on key roads in the city.

Seit Juli vergangenen Jahres ist er Präsident in Indien, ein Politik-Veteran mit über vier Jahrzehnten Erfahrung, er war Außen- und Finanzminister. Das Amt des Staatspräsidenten ist vor allem repräsentativ, doch Pranab Mukherjee will weiter mitmischen.

“Man kann sich seine Freunde aussuchen, aber nicht seine Nachbarn” – Interview mit Pranab Mukherjee
Das Wirtschaftswachstum ist eingebrochen, die Währung verfällt und die Preise steigen. Der Regierung wird Untätigkeit vorgeworfen. Mukherjee spricht im Interview mit euronews über die Wurzel des Übels und über die besonderen Herausforderungen für Indien, das seine mehr als 1,2 Milliarden Menschen mit einer florierenden Landwirtschaft ernähren muss. Über den Kaschmirkonflikt mit Pakistan. Und über die Gewalt gegen Frauen, die die Weltöffentlichkeit im Dezember erschütterte, als eine Studentin brutal vergewaltigt wurde, später an den Folgen starb – und sich dies als kein Einzelfall herausstellte.

 

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Beitrag veröffentlicht

von

Wolfgang Bergthaler