Das Internet ist in Indien angekommen! Diese Woche gab es dazu ein paar eindrucksvolle Schlagzeilen.
Zu Beginn der Woche kam es zu einem noch nie gesehenen Showdown der indischen e-commerce Player. Der Branchen-Primus Flipkart hat zur Rabatt-Schlacht gerufen und Millionen von Online-Shoppern sind gekommen. Zu haben waren unter anderem Smartphones und Küchengeräte, die bis zu 90 Prozent ermäßig waren. Mit einem Paukenschlag sollte das ganze Land vom e-commerce Fieber erfasst werden. Daher wurden im Vorfeld die Werbetrommeln aus dem eigenen Warehouse geholt und dafür gesorgt, dass zumindest ein Teil der 1,8 Milliarden Venture Capital wieder unters Volk kommt. Das ist in der Tat gelungen. Nach nur zehn Stunden wurden die angestrebten 100 Millionen Dollar Umsatz gefeiert – so viel wie sonst in einem ganzen Monat.
Es kam aber auch zu zahlreichen technischen und organisatorischen Pannen, Server-Ausfällen, Zustell-Schwierigkeiten, Unregelmäßigkeiten und “Getrickse” bei Preisen und Rabatten. Die Medien und die Konkurrenz (insbesondere Snapdeal und Amazon.in) hatten jedenfalls genug zu lästern. Selbst Regierung und Branchenverbände sehen Gesetze verletzt. Letztendlich war der Schaden für Flipkart vielleicht sogar größer als der Nutzen dieser Aktion. Wie dem auch sein: e-commerce ist gekommen um zu bleiben.
The Big Side-Effects of the Big Flipkart Sale
Neben Einkaufen ist Messaging im Internet ein Mega-Boom. Das Chat-freudige Indien war vor fünf Jahren weltweit einer der wichtigsten Märkte für Blackberry. Heute läuft Echtzeit Kommunikation weltweit meist über Whatsapp. Mit “Hike” gibt es aber bereits einen erfolgreichen Herausforderer aus Indien. Nun arbeitet auch Google an einem WhatsApp-Konkurrenten für Indien
Die App soll laut aktuellen Berichten vorrangig für den Schwellenmarkt vorgesehen sein und gemeinsam mit der von Google ins Leben gerufenen Smartphone-Plattform “Android One” angeboten werden. Ein Marktstart der kostenlosen App soll für 2015 in Indien geplant sein.
Mittlerweile gibt es schon weit über 100 Millionen Facebook User in Indien. Das Service ist bereits in 10 lokalen Sprachen verfügbar. Mark Zuckerberg hat diese Woche in New Delhi verkündet, dass Facebook bald in noch mehr indischen Sprachen verfügbar sein soll. Er will dafür – nicht ganz selbstlos – eine Million Dollar in die Hand nehmen. Er weiß wohl auch, dass die nächsten 100 Millionen Facebook User dem Englischen nicht mächtig sein werden.
Es erreichen uns aber nicht nur positive Nachrichten aus Indien.
So wurde diese Woche verkündet, dass der Entwicklungsstandort von Yahoo India in Bangalore geschlossen wird.
Yahoo Indien setzt Hunderte Mitarbeiter vor die Tür
Internetriese Yahoo steht vor einigen geschäftlichen Veränderungen, was sein Engagement in Indien betrifft. Wie BBC News unter Verweis auf einen Konzernsprecher berichtet, sollen mehrere Hundert Stellen in der Niederlassung im indischen IT-Zentrum in Bangalore gestrichen werden. Als Grund wird die Konsolidierung verschiedener Geschäftsbereiche angegeben.
Das gleiche Schicksal ereilt Nokia in Chennai: Nokia macht Produktionswerk in Indien dicht
Nokia macht Schluss mit der Handyproduktion in Indien. Das Werk in Sriperumbudur habe wegen einer Blockadehaltung der indischen Finanzbehörden und daraus resultierenden Streitigkeiten nicht verkauft werden können, berichtet die Nachrichtenagentur AFP
. Daraufhin habe Nokia nun angekündigt, die Produktion zu stoppen.