Das indische Finanzministerium hat den Nachfolger des scheidenden Notenbankchefs Raghuram Rajan bestimmt
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Ab dem 4. September wird der bisherige Stellvertreter, Urjit Patel, für zunächst drei Jahre das Amt übernehmen, wie das Ministerium in der Nacht zum Sonntag mitteilte.
Die Ernennung Patels als Chef der indischen Notenbank (RBI) deutet darauf hin, dass Indien seine Anti-Inflations-Politik fortsetzen wird. Gleichzeitig dürfte sich aber auch der Einfluss der Regierung auf die Notenbank verstärken.
Der 52-jährige Patel gilt als ein Verfechter hoher Zinsen und niedriger Inflation – ebenso wie sein Vorgänger Rajan. Unter dem aktuellen RBI-Chef sank die Inflation in Indien von knapp zehn Prozent auf rund sechs Prozent. Mehrere Marktbeobachter erklärten nach Patels Ernennung, dass sie mit einem in dieser Hinsicht moderateren Nachfolger gerechnet hätten.
Patel war es auch, der den Weg für mehr Abhängigkeit der RBI von der Regierung ebnete. Im Jahr 2014 schlug er die Einführung eines Geldpolitischen Ausschusses (MPC) innerhalb der RBI vor. Im Juni 2016 kündigte die Regierung an, diesem Vorschlag zu folgen – und die Hälfte des Ausschusses mit ihren eigenen Experten zu besetzen.
(dpa-AFX)
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