Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher reiste letzte Woche mit einer Wirtschaftsdelegation in Indien. Er wurde dabei von WKO-Vizepräsident Hesoun, IV-Generalsekretär Neumayer begleitet.
Ziel der Reise war neben der Stärkung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen und der Auslotung möglicher Kooperationsmöglichkeiten für heimische Betriebe auch die Darstellung der Möglichkeiten für qualifizierte Fachkräfte auf dem österreichischen Arbeitsmarkt.
Chancen für österreichische Unternehmen
Indien gehört zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt und ist mit 7,3 Prozent BIP-Wachstum der am stärksten wachsende G20-Staat. Für das bevorstehende Wirtschaftsjahr, das mit 1. April beginnt, wird ein BIP-Wachstum von 6,4 Prozent erwartet. Die österreichischen Exporte nach Indien verzeichneten 2022 einen Anstieg um 15,2 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro und setzen das positive Momentum mit einem weiteren starken Zuwachs von 10,4 Prozent im Zeitraum Januar-November 2023 fort.
Auch um für internationale Investitionen attraktiver zu sein, erhöht Indien im Interimsbudget für das Wirtschaftsjahr ab 1. April 2024 die Budgetmittel für Infrastruktur um 11,1 Prozent auf 134 Milliarden US-Dollar. Daher bietet Indien vor allem in den Bereichen Energie, Telekommunikation, Transport und Verkehrsinfrastruktur attraktive Chancen für österreichische Unternehmen. Dazu führte Bundesminister Kocher zahlreiche bilaterale Gespräche mit wichtigen indischen Entscheidungsträger:innen, wie zum Beispiel den Handels- und Industrieminister Piyush Goyal und den IT- und Biotechnologieminister Karnatakas, Priyank Kharge.
Qualifizierte Fachkräfte aus Indien
Im Rahmen des Raisina Dialog – Indiens wichtigster multilateraler Konferenz, die von Premierminister Modi eröffnet wurde – nahm Bundesminister Kocher an einem Panel zum Thema Arbeitsmarkt teil.
„Der branchenübergreifende Fachkräftemangel ist aktuell eines der drängendsten Themen am heimischen Arbeitsmarkt. Deshalb ist es mir ein Anliegen auch die Wirtschaftsmission nach Indien zu nutzen, um die Möglichkeit aufzuzeigen, über die Rot-Weiß-Rot – Karte auf dem österreichischen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Indien hat in diesem Bereich, bedingt durch den hohen Anteil an erwerbsfähiger Bevölkerung und teilweise sehr guten Bildungseinrichtungen, großes Potenzial.“,
erklärte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher im Rahmen seiner Indienreise.
Wegen seines hohen Bildungsniveaus stellt Indien ein bedeutendes Potenzial für qualifizierte Fachkräfte dar – insbesondere im MINT-Bereich. Aus diesen Gründen nutzte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher die Wirtschaftsmission nach Indien auch, um qualifizierten Fachkräften die Rot-Weiß-Rot – Karte in Indien vorzustellen.
Über die Rot-Weiß-Rot – Karte können Drittstaatsangehörige einen Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt erhalten. Durch die Reform der Rot-Weiß-Rot – Karte, die mit 1. Oktober 2022 in Kraft getreten ist, wurden die dazugehörigen Verfahren vereinfacht und beschleunigt. Seither ist die Zahl ausgestellter Rot-Weiß-Rot – Karten deutlich angestiegen
Bei Betrachtung der RWR-Kartenausstellungen nach Nation machten Inderinnen und Inder im Jahr 2023 die zweitgrößte Personengruppe aus. Besonders erfreulich ist zudem, dass indische Staatsangehörige in der Branche Information und Kommunikation am stärksten vertreten sind.
“Aufgrund der bisherigen positiven Erfahrungen wollen wir diese Entwicklung fortführen und so einem Mangel an Fachkräften entgegenwirken,“
bestärkte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher, den politischen Willen in den nächsten Jahren die qualifizierte Zuwanderung aus Indien weiter. auszubauen.
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