Indien wählt!

Das größte demokratische Spektakel der Welt: Die indischen Parlamentswahlen 2024

Indien, das Land mit einer Bevölkerung von rund 1,4 Milliarden Menschen, steht wieder einmal vor einem historischen Ereignis – den allgemeinen Wahlen zur 18. Lok Sabha. Diese Wahlen werden vom 19. April 2024 bis zum 1. Juni 2024 stattfinden und sind ein monumentales Ereignis in der demokratischen Landschaft des Landes. Mit 543 zu wählenden Mitgliedern des Parlaments und einer Wahlperiode von 44 Tagen, die sich über sieben Phasen erstreckt, versprechen die Wahlen 2024 das größte demokratische Spektakel der Welt zu werden.

Ein Grund dafür ist die schiere Größe der Wahlberechtigten, die mit etwa 960 Millionen Menschen fast die Hälfte der Gesamtbevölkerung Indiens ausmachen. Diese Wahlen sind von entscheidender Bedeutung für die politische Zukunft des Landes, da der amtierende Premierminister Narendra Modi zum dritten Mal in Folge kandidiert.

Das politische System als “Duopol”

In der politischen Landschaft Indiens dominieren zwei große Parteien, die Bharatiya Janata Party (BJP) und die Indian National Congress (INC). Die politische Bühne hat sich in den letzten Jahren zunehmend bipolarisiert, wobei zwei Hauptallianzen (Bündnisse) hervorgetreten sind: die amtierende National Democratic Alliance unter der Führung der BJP und die Oppositionsallianz Indian National Developmental Inclusive Alliance unter der Führung des INC.

Sechs nationale Parteien nehmen an den Wahlen 2024 teil, darunter die BJP, die INC, die Communist Party of India (Marxist), die Bahujan Samaj Party, die National People’s Party und die Aam Aadmi Party. Es gibt aber auch noch eine Unzahl an sehr mächtigen regionalen Parteien in den Bundesstaaten, die wiederum Teil eines der beiden Bündnisse (siehe oben) sind.

Wahlkampfthemen

Modi und seine Partei, die BJP haben seit 2014 das Land regiert und werden nun erneut versuchen, die Unterstützung der Wähler zu gewinnen. Den derzeitigen wirtschaftlichen Boom in Indien wird Modi als seinen Erfolg verkaufen und für sich nutzen wollen. Die Wirtschaft wird aber wohl nicht das bestimmende Thema im Wahlkampf werden, sondern eher Identitätspolitik und nationalistische Strömungen, die durch Ereignisse wie die Einweihung des Ram Mandir in Ayodhya verstärkt wurden.

Das Wahlsystem in Indien sieht vor, dass alle 543 gewählten Abgeordneten aus Ein-Mitglied-Wahlkreisen mit dem Mehrheitswahlrecht gewählt werden. Dies bedeutet, dass der Kandidat mit den meisten Stimmen den Sitz gewinnt.

Das Wahlrecht steht indischen Bürgern ab 18 Jahren zu, sofern sie im Wahlkreis des Wahlgebiets gemeldet sind und über einen gültigen Wählerausweis verfügen. Für die Wahlen 2024 sind etwa 968 Millionen Menschen wahlberechtigt, eine Steigerung um rund 150 Millionen Menschen im Vergleich zu den allgemeinen Wahlen 2019.

Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/2024_Indian_general_election

Foto Credit: CC BY-NC Bilde: Anuwar Hazarika

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von

Wolfgang Bergthaler