Zwar wurde die vergangene Woche stattgefundene österreichische Wirtschaftsmission nach Indien mit Finanzminister Josef Pröll und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner von Ereignissen rund um die “CSI Hypo” überschattet – interessante Berichte in verschiedenen Medien waren dennoch zu lesen.
Kernaussage: Österreich will sich nicht nur auf Europa als Exportmarkt verlassen, sondern auch Indien erobern – derzeit macht Indien nämlich nur weniger als ein Prozent der österreichischen Exporte aus. Plastischer ausgedrückt: Unser Autor Wolfgang Bergthaler merkte an, dass die Umsütze der Chai Stalls und Chai Wallah 10 mal größer ist als die österreichischen Exporte in den Subkontinent (mehr dazu hier).
Zudem erkannten die Teilnehmer der Wirtschaftsmission, dass Unternehmer, die den indischen Markt erobern wollen, Folgendes brauchen:
- Gute Partner: Einem Bericht des WirtschaftsBlatt zufolge ist AVL List seit Jahren mit dem gleichen Partner in Indien aktiv – darauf fußt sein Erfolg in Indien, sagt AVL List-Chef Helmut List
- Rechtskenntnisse: Einem Bericht des WirtschaftsBlatt zufolge hat Red Bull Probleme in Maharashtra, weil die Maharashtra Food and Drug Authority (FDA) das Getränk als kohlesäurehaltig eingestuft hatte – und die dürften dort nur einen Koffeingehalt von 145 ppm haben, während Red Bull aber einen Gehalt von 300 ppm hat.
- Internationale Präsenz: Einem Bericht der Oberösterreichischen Nachrichten zufolge hat das indische Unternehmen L&T einen Vertrag mit dem Kanalsanierer Rabmer aus Altenberg bei Linz unterzeichnet
. Auf die Frage, wie L&T auf das kleine oberösterreichische Unternehmen mit 250 Beschäftigten aufmerksam wurde, antwortet K. Asok Kumar, der Bereichsverantwortliche bei L&T: „Wir sind ein Baukonzern und haben im Internet nach jemandem gesucht, der spezifisches Wissen der grabungsfreien Rohrsanierung hat.“ Gerade für kleine Unternehmen mit Spezialisierung zahlt sich also eine Web-Präsenz aus. - Geduld: In Indien geht nichts von heute auf morgen; wer Geschäfte machen will, muss langfristig denken – in dem Punkt sind sich alle Teilnehmer einig.
Über die Aktivitäten österreichischer Unternehmen in Indien werden wir auch weiterhin berichten – und sind schon gespannt, wann die Quote die Ein-Prozent-Marke überschreitet. (Stefan Mey)
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